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Ratgeber Prostatakrebs

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Entstehung von Prostatakrebs

Wie auch andere Krebserkrankungen entsteht Prostatakrebs durch ein unkontrolliertes Wachsen von entarteten Zellen. Bei diesen Zellen ist ein Gendefekt vorhanden. Was genau die Auslöser sind, ist bis heute noch nicht geklärt. Bekannt ist, dass es Risikofaktoren für die Entstehung von Prostatakrebs gibt. Dazu zählen männliche Geschlechtshormone, Ernährung oder auch ein Vitamin-D-Mangel. Nicht zu beeinflussen sind das Alter und die familiäre Häufung, die auch Einfluss auf das Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs haben. Personen, die beruflich Kontakt mit metalischem Kadmium oder in der Gummi-verarbeitenden Industrie tätig sind, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.

 

Entstehung von Prostatakrebs

Krebs entsteht im Allgemeinen durch maßloses Wachstum einzelner Zellen. Jede Zelle unseres Körpers befindet sich normalerweise im Gleichgewicht, was Wachstum und Stillstand angeht. Weisen die verantwortlichen Gene, die das Zellwachstum fördern oder beenden, einen Defekt auf, gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen. Die Folge ist ein unkontrolliertes Zellwachstum, welches im weiteren Verlauf zu krebsartigen Tumoren führt. Was diesen Gendefekt auslöst, ist bis heute allerdings nicht geklärt.

Prostatakrebs entsteht ebenfalls auf solch eine Weise. Doch auch hier kann die Wissenschaft die Frage nach den genauen Auslösern für die Mutation nicht beantworten. Diverse Studien weisen allerdings auf einige Risikofaktoren hin, die die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen können.

Welche Risikofaktoren können sich auf die Entstehung von Prostatakrebs auswirken?

Hormone: Untersuchungen haben gezeigt, dass männliche Geschlechtshormone an der Entstehung von Prostatakrebs beteiligt sind. In welcher Form das geschieht, ist allerdings noch nicht klar. Wir wissen, dass der Körper Testosteron größtenteils in den Hoden synthetisiert. Auffällig dabei ist, dass Männer, die im Laufe ihres Lebens, aus welchem Grund auch immer, einen Hodenverlust hinnehmen mussten, fast nie an Prostatakrebs erkranken.

Alter: Das Alter stellt ein nicht zu beeinflussendes Risiko dar. Doch steigt die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, mit Überschreiten des 50. Lebensjahres sprunghaft an. Der Großteil der Betroffenen ist bei der Diagnose von Prostatakrebs älter als 60 Jahre.

Familiäre Häufung: Gibt es innerhalb der Familie bereits jemanden, der an Prostatakrebs erkrankte oder erkrankt ist, z. B. der Großvater, Vater oder Bruder, verdoppelt sich das individuelle Risiko, ebenfalls eine solche Diagnose zu erhalten. Dieser Umstand spricht für eine genetische Veranlagung als Risikofaktor. Liegt Prostatakrebs bereits innerhalb der Familie und leiden sogar mehrere Verwandte darunter, erkranken die Betroffenen nicht selten auch in jüngeren Jahren.

Ernährung: Es ist erwiesen, dass der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Prostatakrebs erhöht. Auch der Genuss von tierischen Fetten wirkt sich negativ aus. Eine ausgewogene ballaststoff- und faserreiche Ernährung mit wenig bis gar keinem Fleisch hingegen senkt das Risiko der Entstehung von Prostatakrebs.

Vitamin-D-Mangel: Es existiert die Vermutung, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel der Entstehung von Prostatakrebs entgegenwirkt. Vitamin D produziert unser Körper zum einen, wenn er dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, zum anderen gewinnt er es aus der Nahrung. Diese Theorie wird gestützt durch die Beobachtung, dass die Anzahl der an Prostatakrebs erkrankten Männer abnimmt, je weiter wir in den Süden und somit in sonnigere Gefilde kommen.

Weitere Risikofaktoren: Zahlenerhebungen lassen vermuten, dass Männer bestimmter Berufsgruppen ein erhöhtes Risiko haben, an Prostatakrebs zu erkranken. So steigt die Zahl der Betroffenen, die beruflich im Gummi-verarbeitenden Gewerbe tätig waren oder aber mit metallischem Kadmium gearbeitet haben. Eine genauere Untersuchung der Hintergründe steht allerdings noch aus.

Zudem bescheinigen neueste Erkenntnisse, dass die Sterilisation des Mannes (Vasektomie) keinen Einfluss auf das Risiko der Entstehung von Prostatakrebs hat.

Melissa Seitz

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Als Prostatakrebs, medizinisch Prostatakarzinom, wird der Krebs der Vorsteherdrüse (Prostata) bezeichnet. Ca. 65.000 Männer erkranken jährlich an Prostatakrebs. Damit ist er die häufigste Krebserkrankung bei Männern. In einem frühen Stadium verursacht Prostatakrebs meist keine Symptome. Erst im weiteren Verlauf stellen sich unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust, Blasenleerungsstörungen oder Rückenschmerzen ein, die nicht sofort Rückschluss auf eine mögliche Krebserkrankung der Prostata geben. Die Therapiechancen sind im frühen Stadium sehr gut. Daher ist es wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen, um Prostatakrebs früh feststellen zu können. Für eine gute Behandlung ist es empfehlenswert, sich an ein zertifiziertes Prostatakrebs-Zetrum zu wenden.

Therapie Prostatakrebs

Für die Therapie von Prostatakrebs stehen verschiedene Elemente wie Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie und Antihormontherapie zur Verfügung. Welche Elemente im Einzelfall eingesetzt werden, ist abhängig vom Alter und Allgemeinzustand des Einzelnen sowie der Größe und Ausbreitung des Prostatakrebses.

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist das aktive Überwachen (Active Surveillance). Hierbei werden zunächst keine Schritte der Therapie unternommen. Der Patient wird engmaschig überwacht. Sollten Veränderungen festgestellt werden, werden dann weitere Therapiemaßnahmen eingeleitet. Für eine optimale Therapieplanung und -durchführung sollte man sich an ein zertifiziertes Prostatakrebs-Zentrum wenden.

Diagnose Prostatakrebs

Eine frühe Diagnose von Prostatakrebs ist notwendig, um die Therapie- und Heilungschancen zu erhöhen. Die Prognose ist besser, je frühzeitiger Krebs erkannt wird. Weil Prostatakrebs im Anfangsstadium wenige und eher unspezifische Symptome verursacht, ist es empfehlenswert, Maßnahmen der Krebsfrüherkennung wahrzunehmen.

Besteht ein Verdacht auf die Diagnose Prostatakrebs, wird der Arzt zunächst eine Tastuntersuchung der Prostata durchführen. Ein PSA-Test allein kann keinen Aufschluss über Prostatakrebs geben, da es für erhöhte Werte viele Gründe geben kann. Die Kontrolle des PSA-Wertes bietet aber die Möglichkeit, den Therapieverlauf zu beurteilen. Bei einer Biopsie wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und auf das Vorliegen von Krebszellen untersucht.